Cessna 195

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Technische Daten

HerstellerCessna Aircraft Company Inc., USA
Spannweite11,02 m
Länge8,33 m
Höhe2,37 m
Höchstgeschwindigkeit291 km/h
Reisegeschwindigkeit265 km/h
Reichweiteca. 1100 km
Leergewicht930 kg
Zuladung589 kg
MotorJacobs R755B2
Motorart7 Zylinder Sternmotor
Motorstärke275 PS
Besatzung1 Pilot + 4 Passagiere
Baujahr1952

Geschichte

Mit der Entwicklung der Cessna 190/195 knüpfte Cessna an sein Erfolgsmodell der 30er Jahre an, die Cessna 165 Airmaster. 

Die Modelle 190/195 waren Cessnas einzige Nachkriegsflugzeuge, die von einem Sternmotor angetrieben wurden. Der Unterschied zwischen den beiden Modellen bestand im verbauten Triebwerk. Die Cessna 190 wurde mit einem Continental R-670 und die Cessna 195 mit einem Jacobs R755 ausgerüstet. 

Der erste Prototyp flog am 7. Dezember 1945; die Serienproduktion begann dann 1947.

Die Cessna 195 war das erste Flugzeug von Cessna, das vollständig aus Aluminium aufgebaut war und freitragende Tragflächen besaß, ähnlich der Cessna 165 Airmaster. Der Tragflächengrundriss weicht von dem der späteren Cessna-Leichtflugzeuge darin ab, dass er eine konstante Abnahme der Tragflächentiefe, von der Tragflächenwurzel bis zur Spitze, aufwies und die Flächen keine V-Stellung besaßen. 

Der Rumpf ist gross, im Vergleich zu anderen Cessna-Modellen, da der Sternmotor mit einem Durchmesser von 1,07 m an der Rumpfspitze untergebracht werden musste. Der Pilot und ein Passagier sitzen vorne auf Einzelsitzen, bis zu drei Passagiere auf der Rückbank.

Die 190/195 hat ein einfaches Blattfeder-Fahrwerk. Viele wurden mit einem schwenkbaren Fahrwerk für Landungen bei Seitenwind ausgerüstet, das einen Luvwinkel von bis zu 15 Grad erlaubt. Zwar vereinfachte das Seitenwind-Fahrwerk die Landungen, im Gegenzug verschlechterte sich jedoch das Handling am Boden.

Da das Flugzeug für den privaten Einsatz teuer in der Anschaffung und im Betrieb war, versuchte Cessna vorwiegend eine Vermarktung als Geschäftsreiseflugzeug unter dem Namen Businessliner zu erreichen. 

Die 190 wurde ursprünglich zu einem Preis von 12.750 USD im Jahr 1947 eingeführt. Als die Produktion 1954 endete, war der Preis für eine Cessna 195B auf 24.700 USD gestiegen. Im Vergleich hierzu wurde eine Cessna 140 im gleichen Zeitraum für 3.495 US-Dollar verkauft. 

Schlussendlich wurde dieses Flugzeugsegment nach und nach durch die einfacher zu fliegenden Bugradentwicklungen mit Boxermotoren (z.B. Beech Bonanza) dominiert, so dass die glorreiche Ära dieser Flugzeuge endete. 

Von den insgesamt knapp 1.100 produzierten 190/195 sind weltweit noch ca. 700 flugfähig. Von den Flugleistungen sind diese durchweg mit denen einer normal konfigurierten Cessna 182 vergleichbar, wie sie heute zahlreich zu finden ist. 

Unsere Cessna 195

Unsere Cessna ist nach dem Bau 1952 in den USA in Dienst gestellt worden. Hier wurde sie bis 1971 von einem Unternehmer zu geschäftlichen Zwecken betrieben. Das Flugzeug wechselte daraufhin zu einem privaten Besitzer, wurde durch ihn sporadisch geflogen und letztendlich über Jahre hinweg stillgelegt.

Trotz der wenigen Flugstunden war das Flugzeug in den 90ern in die Jahre gekommen und wurde durch einen amerikanischen Flugzeugenthusiasten wiederentdeckt. Dieser erkannte die gut erhaltene Flugzeugstruktur und erwarb das Flugzeug. Er führte folgend die vollständige Restauration des Flugzeuges über einen Zeitraum von 2 Jahren durch. N3010B wurde hierfür mit einer vorläufigen Verkehrszulassung nach Schellville, CA, überführt. 

Der Kauf des Flugzeuges war hier sicherlich ein Glücksfall für N3010B, da es sich bei dem Käufer um Tom Morris handelte, welcher sich bereits früher und bis heute überregional in den USA einen Namen unter den Flugzeug-Restauratoren machte. Nach Abschluss dieses Projektes wurde N3010B über einige Jahre von ihm betrieben und liebevoll gepflegt.

Schlussendlich begeisterte sich Tom für ein neues Projekt, sodass diese Cessna 195B wieder auf dem Markt zum Verkauf angeboten wurde. 

Gefunden und gekauft wurde sie diesmal von einem tschechischen Sammler, der das Flugzeug im Jahr 2010 nach Europa einführte und sie unter der bestehenden Registrierung weiterbetrieb. Die meiste Zeit verbrachte sie fortan an der Seite ihres Schwesterflugzeuges N2134C, mit weiteren Beauties, in einem großen beheizten Hangar. Lediglich 7 Mal verließen ihre Räder den tschechischen Boden. 

Im Laufe der Jahre wurde das Flugzeug infolge einer Sammlungsveränderung erneut zum Verkauf angeboten und durch die jetzigen Eigner erworben. Strukturell befand sich das Flugzeug nach wie vor in einem exzellenten Zustand, jedoch machte die lange Standzeit einige Überholungen am Triebwerk notwendig. Nachdem diese allesamt abgeschlossen waren, erfolgte die Überführung des Flugzeuges an ihren jetzigen Standort in Landshut.

Der Betrieb des Flugzeuges erfolgt seitdem regelmäßig privat und nach wie vor unter seiner ursprünglichen Kennung.