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Technische Daten
| Hersteller | Aviat Aircraft Inc., USA |
| Spannweite | 6,10 m |
| Länge | 5,72 m |
| Höhe | 2,02 m |
| Höchstgeschwindigkeit | 337 km/h |
| Reisegeschwindigkeit | 282 km/h |
| Reichweite | ca. 510 km |
| Leergewicht | 522 kg |
| Zuladung | 213 kg |
| Motor | Lycoming AEIO-540 |
| Motorart | luftgekühlter 6 Zylinder Boxermotor |
| Motorstärke | 260 PS |
| Besatzung | 1 Pilot + 1 Passagier/Fluglehrer |
| Baujahr | 1995 |
Geschichte
Die Pitts S2B „Special“ ist ein amerikanischer Kunstflugdoppeldecker, entworfen von Curtis Pitts. Die Konstruktion ist in traditioneller Gemischtbauweise ausgeführt, geschweißter Stahlrohrrumpf und Tragflächen aus Holz mit Stoffbespannung. Die ersten Entwurfsarbeiten an der Ur-Version begannen bereits 1942 und wurden 1944 abgeschlossen; der Erstflug fand im September 1944 statt.
Seit dem Erstflug 1944 hat sich die Pitts – von der stärkeren Motorisierung und einigen aerodynamischen Verbesserungen an Tragflächen und Steuerelementen abgesehen – kaum verändert. Alle einsitzigen (S-1) und zweisitzigen (S-2) Pitts Specials sind Variationen der Grundkonstruktion von 1944. Curtis Pitts baute zuvor zahlreiche Eindecker für Luftrennen.
Pitts produzierte in den 1940er und 1950er Jahren eine begrenzte Anzahl von Flugzeugen.
Die Pitts Special wurde zunächst als Einzelstück gebaut. Der Einsitzer verfügte zwar nur über 55 PS, war aber dennoch kunstflugtauglich. Nach dem Einbau eines 90-PS-Motors wurde der Kunstflug immer angenehmer. Im Jahr 1947 baute er schließlich den zweiten Doppeldecker, Little Stinker, mit 85 PS, den ihm die amerikanische Kunstfliegerin Betty Skelton sofort abkaufte und mit dem sie zahlreiche Titel bis 1950 errang, was den Ruhm der Pitts begründete. Fortan waren die Pläne der Pitts in der Eigenbauszene hochgeschätzt.
Die Pitts Special wurde zum Standard, nach dem alle anderen Kunstflugzeuge beurteilt wurden. Nachdem eine Reihe von selbstgebauten Flugzeugen aus grob handgezeichneten Plänen von Pitts hergestellt wurden, kamen 1962 professioneller gezeichnete Pläne auf den Markt. Während viele selbstgebaute Flugzeuge in den 1960er Jahren gebaut wurden, erlangte die S-1 einen Ruf als exzellentes Kunstflugzeug. Pitts arbeitete an der Konstruktion einer zweisitzigen Kunstflugtrainer-Version, der S-2 (Big Stinker), die 1967 zum ersten Mal flog und 1971 ihre Musterzulassung erhielt.
Diese S-2 wirkte mit 203 PS, im Vergleich zu der damals 182 PS starken, kleineren S1, etwas zu müde. Erst in der S2B brachte der AEIO-540 Sechszylinder aus 8,9 l Hubraum 264 PS ein der S1 vergleichbares Fluggefühl.
Zugelassene Versionen der kompakten Pitts S2B Special wurden bis 1996 von der Firma Aviat in Afton, Wyoming, hergestellt, welche 1973 die Produktion aufnahm. Seit 1997 wird die von Aviat weiterentwickelte Version S2C gebaut. Insgesamt konstruierte Curtis Pitts 13 Versionen des Kunstflugzeuges.
Unsere Pitts
Unsere Pitts ist eine der letzten gebauten S2Bs der Firma Aviat Aircraft und wurde ursprünglich nach Großbritannien als G-OBOY ausgeliefert. Bereits nach kurzer Zeit trennte sich der Erstbesitzer jedoch wieder und die Pitts wurde zurück in die USA überführt. Dort flog sie zuerst als N104FU und nach weiteren Besitzerwechseln als N1326K. Unter dieser Registrierung gelangte sie bereits im Jahr 2004, mit gerade einmal 500 Betriebsstunden, nach Deutschland, wo sie zunächst neu bespannt und lackiert wurde und bis 2008 in Bad Wörishofen stationiert war. Im Frühjahr 2008 übernahm die jetzige Haltergemeinschaft die Pitts nach Landshut. Auf vielen Flugplatzfesten bestaunt und durch die Teilnahme an zahlreichen nationalen Wettbewerben, wurden viele Titel auf ihr erflogen.